Das Kolpingwerk geht zurück auf das Leben und Wirken des Namensgebers Adolph Kolping. Der 1813 in Kerpen bei Köln geborene Sohn eines Schäfers wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Nach der Volksschulzeit wurde er Schumachergeselle, arbeitete viele Jahre in seinem Beruf und bekam während dieser Zeit auch die erbärmliche Lebenssituation der Handwerksgesellen am eigenen Leib zu spüren. Durch die Einführung der allgemeinen Gewerbefreiheit brachen das Zunftwesen und damit auch das Meister-Gesellen-Verhältnis, das zentrale soziale Netz der wandernden Handwerksgesellen, zusammen. Die meisten Handwerker lebten von der Hand in den Mund. Der karge Lohn wurde auf der Wanderschaft in Wirtshäusern verprasst. Kolping litt unter diesen sozialen Umständen seines Berufsstandes.
Der Bücherfreund Kolping wollte dieser Lebenssituation entfliehen, sich der Wissenschaft und dem Studium widmen. So konnte er durch die Unterstützung Dritter das Abitur nachholen und anschließend in Köln, München und Bonn Theologie studieren.
Als Jungpriester wurde Kolping in Wuppertal-Elberfeld als Kaplan eingesetzt, wo er 1847 zum zweiten Präses des Elberfelder Gesellenvereins gewählt wurde. Mit seinem Engagement in Elberfeld und später in Köln traf Kolping die spezifischen Bedürfnisse der Gesellen nach fachlicher, politischer wie auch religiöser Weiterbildung verbunden mit Geselligkeit und familiären Zusammenhalt. Er hat mit dem Gesellenverein und seinen Einrichtungen wie z. B. Kolpinghäuser, Spar- und Unterstützungskassen den Gesellen eine ideelle wie auch materielle Heimat geboten.
Für Kolping stand dabei die persönliche Tüchtigkeit im Vordergrund seiner Bemühungen, denn: Veränderungen gibt es in der Gesellschaft für Adolph Kolping nur durch die Veränderung des einzelnen Menschen.
Adolph Kolping gilt mit seinem Engagement für die Gesellen als einer der ersten Sozialreformer und letztlich auch als wesentlicher Wegbereiter für die katholische Soziallehre.
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